Die „Obermosel-Zeitung“ (1881-1941, 1945-1948) ist in Grevenmacher von dem Drucker Josef Esslen (1850-1937) gegründet worden. Anfänglich als regionale Publikation konzipiert, gewann sie im Laufe der Jahre immer mehr an Bedeutung, was die Macher dazu verleitete, sie als „die meistverbreitete Zeitung des Grossherzogtums Luxemburg“ (1909) und „die grösste Zeitung des Landes“ (1910) anzupreisen - Letzteres traf sicherlich angesichts ihres Formats von 64,5x49 cm zu.

Mehrere Jahre lang versuchte Esslen außerdem, mehr schlecht als recht, eine Ausgabe für den Süden des Landes herauszugeben: die „Spezial-Ausgabe für den Kanton Esch a. d. Alz. und nächste Umgebung“ (1891-1898) sowie die „Sonderausgabe für den Kanton Esch und seine nächste Umgebung“ (1898-1914).

Die Obermosel-Zeitung bot ihren Lesern zahlreiche Beilagen, darunter:

• Das Vaterland. Organ für luxemburgische Geschichte, Kunst und Literatur, 1889 von Adam Reiners (1849-1919) publiziert;
• Die Heimat in Wort und Bild zwischen 1925 und 1928;
• D'Letzeburger. Beilage für Heimatgeschichte, Volkskunde und Familienforschung zwischen 1936 und 1939.

Nach einer Unterbrechung in den Kriegsjahren erschien die Zeitung wieder ab dem 2. Juli 1945. Am 5. April 1948 fusionierte sie mit der Zeitung D'Union, um fortan unter dem Titel Lëtzebuerger Journal zu erscheinen.